Als im Dezember 2004 die ersten Kündigungsschreiben ins Haus flatterten, setzten wir uns mit verschiedenen Ideen zur Zukunft des Hausprojekts Lu15 auseinander. Oberste Priorität war es, das Haus weiterhin als bezahlbaren und selbstverwalteten Wohnraum für unterschiedliche Menschen
zu bewahren. Gleichzeitig sollte langfristig gewährleistet werden, dass das Haus nicht der Spekulation mit Wohnraum dient. Dieses Ziel wird mit dem Erwerb nach einem genossenschaftsähnlichen Modell erreicht.

Der Hausverein hat gemeinsam mit dem Freiburger Mietshäuser Syndikat die LUtopia GmbH gegründet. Das Mietshäuser Syndikat ist bereits an über 30 erfolgreichen Projekten beteiligt und kann als Mitgesellschafter einen Weiterverkauf des Hauses verhindern, indem es von seinem Vetorecht Gebrauch macht. So kann sichergestellt werden, dass die Immobilie Lu15 immer im Besitz ihrer immer wieder wechselnden Bewohnerschaft verbleibt.

Alle Bewohner*innen sind Mitglied im Hausverein, der wiederum Mitgesellschafter der LUtopia GmbH ist. So wird garantiert, dass die Bewohner*innen auch selbst über das Haus bestimmen. Wer könnte schließlich besser wissen, was saniert werden muss, wie mit Gemeinschaftsflächen umgegangen werden soll, welche Veranstaltungen zu organisieren sind, wie hoch die Miete sein muss, wer einzieht und wie der Garten genutzt wird…

Diese Selbstbestimmung ist uns viel wert!
Deshalb haben fast alle der aktuellen Bewohner*innen einen persönlichen finanziellen Beitrag geleistet, um den Anteil des Hausvereins am Stammkapital der LUtopia GmbH in Höhe von 12.600 Euro zusammenzubringen. Die andere Hälfte kommt aus dem Solidarfonds des Mietshäuser Syndikats. Er wird von zahlreichen schon bestehenden Hausprojekten gespeist, um neu entstehende Projekte zu unterstützen und die Umsetzung neuer Ideen zu ermöglichen. Das langfristige Ziel ist ein gemeinsamer Solidarfonds, der aus so vielen verschiedenen Geldquellen gespeist wird, dass neue Projekte komplett aus ihm finanziert werden können.

So wird auch die Ludwigstraße 15 eines Tages, d.h. nach der Tilgung der Bank- und Direktkredite und nach Abschluss der Sanierung einen Großteil ihrer Mieteinnahmen in den Solidarfonds einzahlen können, um weitere Projekte zu ermöglichen.

Vielleicht haben Sie sich bereits gefragt, woher denn das Geld für dieses nicht ganz alltägliche Kaufvorhaben kommen soll. Die Antwort auf diese Frage ist ebenfalls keine ganz alltägliche: da die Zinsen auf einen normalen Bankkredit für Projekte mit sozialer Zielsetzung wie unseres zu hoch sind (denn hohe Zinssätze für Kredite bedeuten auch hohe Mieten), hat das Mietshäuser Syndikat ein alternatives Finanzierungsmodell für Hausprojekte entwickelt. Demnach verkürzt die LUtopia GmbH den Weg zwischen den eigentlichen Geldgeber*innen und dem Hausprojekt als Geldnehmer einfach ab: sie verzichtet auf den teuren Umweg über eine Bank. Diese Form der Finanzierung läuft über Direktkredite.

Informationen über Direktkredite, Vertragsmodalitäten und mehr finden Sie hier. Mehr Informationen senden wir Ihnen gerne zu!

Setzen Sie sich einfach mit uns in Verbindung:

LUtopia GmbH
Ludwigstraße 15
72072 Tübingen
E-Mail: info (at) lu15.de