Umsonstladen
Wenn ihr Dinge für den Umsonstladen abgeben wollt, dann kommt bitte zu den Öffnungszeiten vorbei und räumt sie selber in die Regale ein.
Bitte in nächster Zeit auch keine Sachen dafür abgeben (und schon gar nicht einfach vor unseren Eingang oder in den Flur stellen, bitte)!
Am 9. Februar 2007 wurde im Wohnprojekt Ludwigstrasse 15 der „Umsonstladen“ eröffnet. Was aber ist ein „Umsonstladen“ und welche Idee steckt dahinter? In einem solchen Laden können Gegenstände aller Art abgegeben und mitgenommen werden, ohne dass der finanzielle Aspekt hierbei eine Rolle spielt. Den Laden können alle Menschen nutzen, die ihn betreten, unabhängig von sozialem Status oder Bedürftigkeit. Eine Überprüfung ihrer „Bedürftigkeit“ wird, wie dies oft bei Tafeln, Kleiderkammern und ähnlichem der Fall ist, nicht durchgeführt. Im Gegensatz zu karitativen Einrichtungen sehen sich viele Umsonstläden in der Tradition sozialrevolutionär-politischer Projekte. Der kapitalistischen Logik von Konsum und der Wegwerf-Mentalität grosser Teile der Gesellschaft soll durch im täglichen Leben geübte Solidarität und Selbstorganisation etwas entgegengesetzt werden. Allerdings gibt es auch einige Umsonstläden, die sich nicht als politische Initiativen betrachten, und deren Mitarbeiter mehr Augenmerk auf ökologische oder wohltätige Aspekte legen. Grundsätzlich sind alle Handlungen der Nutzer von Umsonstläden tauschfrei, das heisst: Mensch kann ohne schlechtes Gewissen Dinge mitnehmen, auch wenn man selbst nicht in der Lage ist, etwas abgeben zu können. Viele Betreiber*innen von Umsonstläden betonen, dass es ihnen nicht um Warentausch ginge, sondern um das freie Geben und Nehmen. Das Ziel bestehe darin, eine Möglichkeit für den Erwerb, die Nutzung und die Weitergabe von Gütern außerhalb des kapitalistischen Warensystems zu bieten. Von den Befürworter*innenn der Projekte wird damit oft die Vision einer geldfreien Umsonstökonomie verbunden. Eine konkrete Auswirkung von Umsonstläden kann die Abfallvermeidung darstellen. Umsonstläden wollen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten, indem Ressourcen geschont werden und Menschen ohne großes Einkommen die Chance erhalten, Güter ohne Geld zu erwerben. Für diesen Ansatz wurde der Umsonstladen in Hamburg-Altona im Jahr 2004 den Altonaer Nachhaltigkeitspreis durch die Bezirksversammlung Altona ausgezeichnet.