Dass der Oberbürgermeister unserer geliebten Stadt einen oft sehr undifferenzierten Blick pflegt, vermeintlich Schuldige immer sehr schnell ausgemacht hat und zur Hetze neigt, dürfen wir regelmäßig an seinen Rants über Nicht-Deutsche, Andersdenkende und besonders oft über die gambische Community in unserer Stadt beobachten. Somit verwunderte es uns nicht, sondern amüsierte uns, auf einmal über alle Kanäle Facebookposts und sogar Artikel des Qualitätsmediums Bild-Zeitung zu empfangen, worin Boris Palmer uns und einer gewissen „Antifa der Südstadt“ Weihnachtsgrüße übermittelt und uns ein gefestigtes Weltbild attestiert.
Dankesehr – letzteres können wir nur zurückgeben. Denn Boris Palmer gefestigte rassistische und vorverurteilende Weltsicht leitete ihn ja mehrfach dazu, die Beseitigung von Personen in andere Länder (Abschiebung wegen Straftaten – 2016) oder auch das Anlegen von Listen und Zwangshaftanstalten für „nicht nur Straffällige, sondern auch »Störer« und »Tunichtgute«“ unter den Geflüchteten (2019) zu fordern. Dieses mediengeile Dahergelaber eines facebooksüchtigen Boomers halten wir natürlich für peinlich und dieser sehr gebildeten, wenn auch großteils bürgerlich-versnobbten Stadt für keineswegs würdig. Deshalb würden wir seine Beseitigung durch das Wahlvolk, einen Glücksspruch der Klassenjustiz oder auch durch beamende Aliens sehr begrüßen.
In seiner, für die Neue Rechte typischen, Selbstviktimisierung möchte Palmer natürlich andeuten, die „Beseitigung von Personen mit diskriminierendem Einstellungen und unvorbildhaftem Verhalten“, die in einem Straßenkunst-Plakat, das einem der Stadt nachgestellt ist und das Palmer abfotografierte und mitpostete, sei ein Mordaufruf. Wir können natürlich nicht für die Autor*innen dieser Aktion sprechen und fragen uns was wir laut Palmer damit zu tun hätten…?! Aber es ist schon sehr offensichtlich, dass sich diese Formulierung sehr genau an der eines anderen Posts von ihm orientiert, in dem er unter der Überschrift #AGAB (dümmlicherweiße auch auf Facebook mit @ statt # begonnen) dreimal Straßenkünstler*innen als Bastarde beschimpfend dafür wirbt, Sprüher*innen zu verpetzen und, dass die Stadt Graffitis kostenlos beseitigen lasse.
Was er sich mit diesen Beleidigungen für einen Beef eingehandelt hat, lässt sich derzeit auf Tübingens Straßen beobachten, wo sein lächerliches Hashtag #AGAB oder auch sein Vorname an Nacht für Nacht mehr Wänden geschrieben steht. Die Rechnung für Palmers Großmäuligkeit zahlt, wie er versprochen hat, nun natürlich die Stadt.
In dem Sinne: Ein frohes neues Haushaltsjahr und Posts auf die Straße statt in die Blase!
Mit ganz viel Liebe zum Spiel
– eure Lu15
Palmers Post „linksradikale Weihnachtsgrüße“:
https://www.facebook.com/ob.boris.palmer/posts/pfbid02vEeoSxHZd24KoGG4KtBBht2rkXkE5eBzTGQD3xD8ikw1sEHLqziT4d1RrUyhJBuel
Palmers @AGAB Post:
https://www.facebook.com/ob.boris.palmer/posts/pfbid02kbPS76HhSQWPdSjtvESFtnvc4kdeUWF4ngMwFJ41v25163Me45nWzMmDz1Av736Pl