Mitteilung des IvI vom 24.02.13:
Nehmt ihr uns das IvI ab..
Am frühen morgen des 15.2.2013 fand die Gerichtsverhandlung gegen die
erfundene GbR IvI statt. Die Verhandlung dauerte stolze fünfzehn Minuten
und endete mit einem Versäumnisurteil gegen die nicht
erschienene GbR, das eine sofortige Räumung des IvI ermöglicht. Das
heißt eine Räumung des seit 2003 besetzten Hauses in Bockenheim ist ab
jetzt täglich möglich. Am Tag nach der Räumung rufen wir dazu auf, sich
an der überregionalen Demonstration unter dem Motto „IvI geht weiter! Wir
nehmen uns was wir brauchen!“ zu beteiligen. Wir wünschen uns eine
kraftvolle, entschlossene Demonstration, um unserer Wut Ausdruck zu
verleihen.
This is a story that must be told..
Das Institut für vergleichende Irrelevanz wurde 2003 im Rahmen der
Student_innenproteste besetzt. Seit dem nimmt sich kritisches Denken hier
Zeit und Raum. Unter dem Motto Theorie*Praxis*Party finden im IvI
autonome Tutorien und Lesekreise, Veranstaltungen zu verschiedensten
Themen, aber auch Barabende, Partys und Konzerte statt.
Neun Jahre lang haben hier viele Menschen einen Raum gefunden, in dem
sie sich gerne aufhalten, abseits von Antisemitismus, Sexismus, Rassismus,
Homo*Transphobie und heteronormativer Scheiße.
Im Februar 2012 wurde durch die Uni Frankfurt bekannt, dass das Gebäude
an die stadtbekannte Immobilienfirma Franconofurt AG für den Spottpreis
von ca. einer Million Euro verkauft wurde.
Francono who?
Die Immobilienfirma Franconofurt AG ist in Frankfurt dafür bekannt
Häuser zu kaufen, sie dann zu sanieren und umzubauen und dadurch die
Mieten ins Unermessliche steigen zu lassen. So werden eben alle, die nicht
das Geld dazu haben, aus ihren Wohnungen und Häusern verdrängt und sind
gezwungen in Randstadtteile zu ziehen, die im Rahmen von
Stadtumstrukturierung noch nicht „aufgewertet“; wurden. Der charismatische
Vorstandssprecher der Franconofurt AG, Christian Wolf, lässt tief
blicken, wenn er davon spricht, dass er Leute kenne, die das Problem mit
solchen Störenfrieden längst mit einem Baseballschläger gelöst
hätten. Während er sich selber gönnerhaft zu profilieren sucht, der ja
nicht zu solchen Mitteln greifen würde, ist er nicht müde geworden dem
IvI für jede Veranstaltung der letzten Monate den Gerichtsvollzieher auf
den Hals zu hetzen oder wiederholt Bautrupps los zu schicken, welche die
Infrastruktur des Instituts (z.B. Strom und Wasserleitungen) beschädigen
und die Nutzer_innen einschüchtern sollten.
IvI geht weiter…
Es wäre ein Irrglaube von Seiten der Stadt Frankfurt, Parteien,
Franconofurt AG und anderen Arschlöchern zu glauben, dass wir das Projekt
aufgeben. Selbstverwaltete Projekte mit soziokulturellem Anspruch wie das
IvI finden in Frankfurt kaum noch Raum. Sie passen nicht in das
scheinheilige, gepflegte Bild der Stadt. Mehrere Tausend Zwangsräumungen
in den vergangenen Jahren, der Bau der neuen EZB und der Umzug des Campus
Bockenheim auf den IG-Farben Campus zeigen wo es
hingehen soll. Doch wir werden weiter für unsere Sache einstehen, gegen
Gentrifizierung, für autonome Zentren, eben gegen die Gesamtscheiße!
Kommt alle am Tag nach der Räumung nach Frankfurt!
Die Stadt gehört uns allen! Für die Erhaltung und Schaffung
selbstorganisierter Räume!
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***unterstützt die Online-Petition zum Erhalt des Ivi: http://www.ipetitions.com/petition/ivi/ ***
***Ivi-Solidaritätsblog: http://weloveivi.wordpress.com/ ***