Wir als Bewohner*innen der Ludwigstraße 15 sehen aus gegebenem Anlass die Notwendigkeit, uns zu den Vorfällen im Epplehaus und vor allem zu dem Umgang mit diesen Vorfällen zu äußern.

Im Detail werden wir auf die Geschehnisse und Vorwürfe nicht eingehen, da dies zum einen schon mehrfach in verschiedenen Medien publiziert wurde und zum anderen das Epplehaus dazu bereits selbst eine Stellungnahme verfasst hat.

 

Das Epplehaus leistet seit Jahrzehnten offene Jugend- und Kulturarbeit, sowie aktive Arbeit mit und für Geflüchtete. Dies sind Bereiche, die eigentlich im Aufgabenfeld städtischer Institutionen liegen. Natürlich ist es aber für eine Stadt wesentlich attraktiver, diese Aufgabenfelder in ehrenamtliche Hände abzugeben und sich selbst nicht darum kümmern zu müssen.

In all diesen Jahren ist es unseres Wissens nach nie geschehen, dass Palmer sich in einer Intensität beim Epplehaus bedankt hätte, in welcher er jetzt Kritik äußert.

Sowohl uns wie auch dem Epplehaus ist natürlich bewusst, dass in einem offenen Jugendraum negative Ereignisse leider nicht auszuschließen sind. Uns geht es darum, dass der Fokus von offizieller Seite nur und ausschließlich auf einem vermeintlichen Versagen des Epplehaus liegt, während jahrelange gesellschaftliche Arbeit schweigend und als selbstverständlich angenommen wurde.

Desweiteren wollen wir darauf hinweisen, dass Sexismus ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, welches nicht durch Geflüchtete nach Deutschland importiert wurde, sondern seit jeher tief in dieser Gesellschaft verankert ist. Sexismus ist nicht an die Hautfarbe gebunden, auch nicht an die Herkunft und Sexismus macht leider auch nicht vor den Türen des Epplehaus halt.

Wir wollen die Ereignisse in keiner Weise verharmlosen, allerdings wird sich im Epplehaus, im Gegensatz zu den meisten Veranstaltungsräumen, mit der Problematik auseinandergesetzt und diese nicht totgeschwiegen. Vielmehr wird versucht, darüber einen Diskurs zu führen, zu reflektieren und es besser zu machen und zwar schon lange vor dem 12

.05.17. Dieser offene Umgang mit der Problematik hat das Epplehaus nun, mit tatkräftiger Unterstützung Palmers, in diese Situation manövriert.

In typischer „Palmermanier“ wird auf Facebook, bedacht oder bestenfalls unbedacht, mit rassistischen Vorurteilen gespielt, diesen eine Plattform geboten und sich hinter Stellvertreteraussagen versteckt.

Gerade in der momentanen, rassistisch aufgeladenen, gesellschaftlichen Situation ist sein Umgang mit der Thematik absolut unverantwortlich, gefährlich und speziell für eine Person des öffentlichen Lebens vollkommen unprofessionell.

Wir als Bewohner*innen der Ludwigstraße 15 solidarisieren uns also ausdrücklich mit dem Epplehaus, wünschen uns einen generellen kritischen Umgang mit Sexismus und nicht, dass eine Debatte über Sexismus zur Stärkung rassistischer Ressentiments missbraucht wird. Zudem würden wir uns wünschen, dass mit und nicht über das Epplehaus diskutiert und dass die wichtige Arbeit, die das Epplehaus leistet, entsprechend gewürdigt wird.